Mit unserem achten feminist linux meetup starteten wir am 10.3.2021 nach eine mehr als einjährigen Pause unsere reboot sequence. Zugleich sind wir pandemie-bedingt in den digitalen Raum ausgewichen, mit vielen positiven Nebeneffekten. So hatten wir zum Beispiel auch Besuch aus Berlin und Graz, sowie auch von Leuten die es bisher nie zum Meetup geschafft haben, für die aber so ein digitaler Besuch leichter in ihren Alltag integrierbar war.
Nach einer ersten Ankommphase, wo Leute auch die Gelegenheit hatten den BigBlueButton Raum auszuchecken, den wir auf dem Server der Initiative senfcall.de einfach und spontan anlegen konnten, haben wir mit eine kurzen Begrüßung, dem Vorstellen des groben Ablaufs und einer Kennenlernrunde gestartet. Danach haben Maria und Jackie ein bisschen von der Geschichte dieses Meetups erzählt – also wie es dazu kam, dass wir es im März 2019 ins Leben gerufen haben, unter anderem inspiriert vom feminist python meetup als Schwesternprojekt, was wir bei den weiteren Meetups dann so gemacht haben, und wieso es nach unserem letzten Meetup im November 2019 dann nicht mehr weiterging.
Nachdem das Meetup noch 2019 wieder eingeschlafen war, primär weil wir nach und nach weniger Teilnehmer*innen wurden und sich dir Orga nicht von alleine gemacht hat, kam dann auch erstmal die Pandemie. Da hatten die meisten von uns erstmal genug andere Dinge um die Ohren und es gab länger keinen Impuls mal wieder ein Meetup zu starten. Nun, im neuen Jahr, wo wir uns schon richtig gut in die pandemische (Ab)Normalität eingelebt haben – und wo wir auch ein bisschen auf ein absehbares Ende und neue (Ab)Normalitäten hoffen – haben wir aber dann doch einen Impuls zur Wiederbelebung aufgegriffen und dachten, so rund um den 8. März als feministischem Kampftag, wär’s doch auch ganz gut hier im feministischen Linux-Lager mal wieder zusammenzukommen.
Gesagt, getan, so haben Maria und Jackie ein bisschen überlegt und erstmal eine Ankündigung im Februar ausgeschickt. Nachdem wir dann doch mehr als 10 Voranmeldungen hatten, haben wir uns auch für BigBlueButton anstatt für Jitsi entschieden. Retrospektiv würde das selbst für weniger Teilnehmer*innen Sinn machen, da BBB doch einige interaktive Features integriert, wo wir bei Jitsi auf externe Tools setzen hätten müssen. Zum Meetup aufgetaucht sind dann letztlich so um die 15 bis 20 Leute (da unser privacy mindset schon geprimed war haben wir auch ganz darauf vergessen zwischendurch mal die Teilnehmer*innenliste zu Dokuzwecken zu speichern und unser wetware storage (aka The Brain) ist in mancher Hinsicht dann doch fast so flüchtig wie klassischer RAM).
Dabei hatten wir viele neue Gesichter dabei, als auch ein paar wenige die auch schon früher mal bei einem analogen Meetup dabei waren. Insgesamt hatten sich hier eine ganz neugierig bis motivierte Crowd an Linüxen versammelt, was auf jeden Fall eine Wiederbelebung unserer regelmäßigen Meetups verspricht. In unserer Präsentationsvorlage haben wir auch ein paar Fragen versammelt, die wir dann als Gruppe interaktiv beantwortet haben, um ein Gefühl für die Gruppe und ihre Anliegen, Interessen und Potentiale zu bekommen. Für interessierte gibt es hier das PDF (ohne unsere gesammelten Antworten):
Während sich in der Gruppe unterschiedliche Betriebssystemhintegründe in der Alltagsnutzung spiegelten waren die ersten Erfahrungen mit Linux für alle bereits vor mehr als 3 Jahren. Bei unseren älteren Linüxen (nicht notwendigerweise mit dem physischen Alter korreliert, dieses haben wir nämlich als nicht relevant genug erachtet um es auch zu erheben) lag der First Contact sogar bereits um die 20 Jahre in der Vergangenheit. Spannend wurde es aber vor allem bei den Zugängen und Themen. Der Bedarf an ganz konkreten und praktischen Tipps & Tricks scheint hier ähnlich groß (wenn nicht sogar ein bisschen größer) zu sein als an theoretischem Hintergrundwissen. Zugleich haltet sich das Interesse an „grafischen Alltagsanwendungen“ und „text(konsolen)basierter Systemverwaltung“ ziemlich die Waage.
An konkreten Themen fanden sich folgende (und diese überschneiden sich zum Teil mit jenen, die wir beim allerersten Meetup gesammelt haben):
- die Basis des Systems begreifen
- Shell scripts und warum sie so praktisch sind
- allerlei coole Anwendungen die ich noch nicht kenne
- Blender
- (automatisierte) Backups
- Security
- was machen andere Leute so mit Linux
- basic commands & bash stuff
- Was ist eigentlich ein feministischer Zugang zu Linux? (mit vielen +1 versehen)
- Nextcloud
- Fileserver
- Docker, vagrant und so Virtualisierungsgedöns
- WLAN & Netzwerk
Zudem haben auch bereits 5 Personen in unserer Runde konkrete Themen genannt, zu denen sie sich vorstellen könnten auch mal was vorzustellen. Der Rahmen ist dabei sehr offen. Ob es einfach eine kurze 10- bis 15-minütige Demo ist, wo ich einfach mal herzeige wie ich mit einem bestimmten Tool umgehe, oder gar ein ausführlicher Vortrag zu einem bestimmten Thema, ein mehrstündiger Workshop oder auch mal nur das Organisieren einer kleinen hack/auprobier/bastel-session.
Die nächsten Meetups können nun also in Planung gehen. Wir freuen uns aber auch über alle weiteren Themen und Tools die irgendjemensch vorstellen möchte. Also wenn du da etwas im Kopf hast, schreib uns doch bitte gleich an femlimup@diebin.at oder frage mal auf der Mailingliste nach. Auch wenn du gern einfach mal ausprobieren möchtest wie das so ist einen Input, Talk oder Workshop zu gestalten, aber gern zur Unterstützung noch eine zweite Person dabei hättest: melde dich, es findet sich dann bestimmt eine Person die da gerne mitmacht.