Einladungspolitik

tl;dr:
Das meetup is offen für Frauen*, Nicht-binäre*, Inter* und Trans* Personen, die sich dafür interessieren mit anderen über Linux zu sprechen. Nicht-binär soll in diesem Fall heißen, dass du dich weder als Frau, noch als Mann identifizierst. Damit ist nicht gemeint, dass du nur in einer Fuzzylogik programmierst und keine binären Ziffern verwendest. Es wär zwar grandiosest queer das so zu tun, aber glaub uns, auch unsere Computer arbeiten die meiste Zeit nur mit binärem Code 😉

Mit dem * markieren wir bestimmte Wörter um auch darauf aufmerskam zu machen, dass all diese Kategorien sozial konstruiert sind. Das heißt, es gibt sie nicht „in der Natur“ sondern wir Menschen interpretieren die Natur auf diese und jene Art. Und daher ist es auch legitim, wenn Leute solche Kategorien für sich selbst wählen wie es ihnen selbst am besten passt. Wenn dich das alles verunsichert oder du mehr dazu erfahren willst, schau dir die nachfolgende detailliertere Eklärung an.

(*) die Details zu unserer Einladungspolitik

Ein Platz zur Ermutigung

Wir möchten einen Raum schaffen, der Leute zur Auseinandersetzung/Verwendung/Zerlegung/Rekonstruktion/* mit/von Linux ermutigt und sie dabei unterstützt. Zur selben Zeit soll es aber auch ein Ort für Leute sein, die noch nicht wissen ob und wie sehr sie sich mit Linux wirklich auseinandersetzen wollen. Ein klein bisschen Neugier sollte also völlig ausreichen, um zu unseren Meetups zu kommen. Generell soll der Raum für alle Teilnehmer*innen da sein, um zu lernen, Spaß zu haben und, vor allem, nicht eingeschüchtert zu werden.

Gender und Geschlecht sind (nur) ein Aspekt

All das hat nicht notwendigerweise etwas mit Gender und Geschlecht zu tun. Wir wollen nämlich, dass das auf alle Menschen zutrifft. Nur, bis wir so weit sind, haben wir noch sehr viel zu tun.Zur Zeit sind die meisten Räume die mit Linux und Computertechnik im Allgemeinen zu tun haben von einer Kultur bestimmt, die für viele Leute nicht besonders einladend und manchmal gar einschüchternd ist. Zugleich sind das auch Räume die hauptsächlich von Menschen frequentiert werden, die sich als Männer identifizieren. Und die meisten, die von solchen Räumen eingeschüchtert sind, sind Menschen die sich nicht als Männer identifizieren. Aber klar, sogar manch ein cis Mann, wird von diesen Räumen eingeschüchtert. Während wir also nicht davon ausgehen, dass diese Kultur und das damit verbundene Verhalten notwendige Attribute von Geschlecht sind, gibt es zur Zeit leider noch immer eine starke Korrelation von männer-dominierten Räumen und ausschließenden kulturellen Praxen.

Während wir also davon überzeugt sind, dass wir nie als Frauen* geboren sind sondern zu Frauen* werden, durch Kultur und Interaktion (etwas das uns Simone de Beauvoir bereits 1951, zur Blütezeit von Computersystemen, gesagt hat), und wir also auch glauben, dass Männer* nicht männlichen Stereotypen entsprechen müssen, so glauben wir auch, dass es gerade viel mehr ermutigende Räume braucht, in denen Femininitäten und andere nicht stereotyp männliche Gender-Expressionen gelebt werden können, ohne konstant als abweichend von einer (männlichen) Norm betrachtet zu werden, die vermeintlich alle technischen Skills gepachtet hat.

Pragmatisch lösen wir diese Probleme dadurch, in dem wir temporäre Technik-Räume ohne cis Männer schaffen. Und wir glauben, dass es diese Räume zumindest solange braucht, solange es eine männliche Norm und eine statistische Überpopulation von Technik-Räumen durch cis Männer gibt.

Wer ist nun eingeladen?

Daher möchten wir alle Frauen*, Femininitäten*, Non-Binary*, Trans*, und Inter* Personen einladen, die sich nicht (mehr) als cis Männer identifizieren können oder wollen.Und wir verwenden hier ganz explizit einen Asterisk (*) um auf die soziale bzw. kulturelle Konstruktion dieser Identitäten und Erscheinungsformen hinzuweisen. Klar könnte das auch über so gut wie alle anderen Kategorien gesagt werden, dass sie am Ende durch menschliche Interpretation und im sozialen Austausch konstruiert werden. Wir glauben jedoch, dass Sprache sehr wirkmächtig ist und es ist uns daher wichtig durch den Asterisk darauf hinzuweisen, dass wir unsere eigenen Vorannahmen darüber reflektieren müssen, wer wie ist oder zu sein hätte. Am Ende sind wir alle immer nie schon so geboren wie wir heute sind, sondern wir werden erst wer wir heute sind.

Also lasst uns alle funkelnde, listige Linuxer*innen werden!